Pankratiuskirche

Die denkmalgeschützte, katholische Pfarrkirche St. Pankratius im Ortsteil Körbecke ist ein von außen unscheinbares Gotteshaus, das mit seiner barocken Innenausstattung zu überraschen versteht. Die erste romanische Kirche wurde an dieser Stelle bereits um 1150 erbaut. Nachdem sie baufällig geworden war, wurde sie abgerissen. Nur noch der untere Teil des Kirchturms, von der Grundmauer bis zur Uhr, ist von diesem einschiffigen Bauwerk übrig geblieben.

Der zweite Kirchenbau erfolgte zwischen 1705 und 1710. Das Kirchenschiff erhielt seine heutige Größe, das breitere Dach wurde angehoben, der vorhandene Turm um sieben Meter erhöht. Die nun deutlich größere Pankratiuskirche bestand nicht lange. Am 11. Juni 1715 fiel sie den Flammen eines Großfeuers zum Opfer. Am Vorabend des Schützenfestes entzündete ein ungezielt abgegebener Schuss aus dem Gewehr eines Schützen das Dach eines Nachbarhauses der Kirche. Die Hitze war so groß, dass sogar die Bleiplatten des Daches und die Glocken schmolzen. Dachstuhl und Einrichtung verbrannten vollständig.

Zum zweiten Mal innerhalb von nur zehn Jahren mussten die Körbecker ihre Kirche neu aufbauen. Der damalige Pfarrer Franz Bernhard Mappius beauftragte den Meister Heinrich Stütting, der sich in einem Balken des Glockenstuhls als „magister lignarius“ (Meister des Holzbaus) bezeichnete, mit den Arbeiten. Stütting hat seine Fähigkeiten vermutlich an der Bauschule Kloster Grafschaft im Sauerland erworben, wo die barocke Baukunst des Südens, vermengt mit der steiferen westfälischen Barockkunst, gelehrt wurde. Er leitete den gesamten Wiederaufbau und zeichnete sich ferner für die imposante Inneneinrichtung verantwortlich.

Die dreischiffige, vierjochige Hallenkirche ist mit ihren Rundbogenfenstern und den massiven Wänden äußerlich der Romanik des Turmes angeglichen. Augenfang im Inneren ist der barocke Hochaltar, der sich bis ins Gewölbe hinein erhebt. Auffällig ist auch die ebenfalls vom Holzbaumeister Stütting geschaffene Kanzel, die von Tanchelm, einem häretischen Wanderprediger, getragen wird. Die Barockorgel verfügt über 29 gut aufeinander abgestimmte Register, die ihr schon bald den Ehrentitel „Tausendstimmige Orgel“ eingebrachten.