Naturpark
Arnsberger Wald
Der Arnsberger Wald, gelegen zwischen der Möhne im Norden und der Ruhr im Süden, ist seit 1961 einer von über hundert Naturparks in Deutschland. Mit seiner Größe von 482 Quadratkilometern erstreckt er sich über weite Teile der Kreise Hochsauerland und Soest. Dabei kombiniert er glucksende Bachläufe und stille Seen, erhabene Berge und saftig-grüne Täler, dichte Wälder und grenzenlose Aussichten. Ein reizvoller Erlebnisraum, der nicht umsonst eins der beliebtesten Naherholungsgebiete gestresster Großstädter ist, freilich aber auch forstwirtschaftliche Bedeutung hat.
Der Untere Arnsberger Wald, der den nördlichen Teil des Naturparks umfasst, besteht neben großflächigem Nadelwald meist aus Eichenwald. Im Oberen Arnsberger Wald hingegen ist neben Nadelwald meist Buchenwald anzutreffen. Der Untere Arnsberger Wald unterscheidet sich vom Oberen Arnsberger Wald auch durch eine deutlich flachere Geländeform sowie ein milderes Klima. Insgesamt setzt sich der Arnsberger Wald aus 70 Prozent Laubwald und 30 Prozent Nadelwald zusammen.
Alltag hinter sich lassen und Natur aktiv entdecken
Ein dichtes Netz an Wanderwegen, zusammengerechnet 650 Kilometer lang, erschließt die grüne Mittelgebirgslandschaft, die förmlich dazu einlädt den Alltag hinter sich zu lassen und die Geheimnisse der Natur zu entdecken. Beispielsweise auf der Sauerland-Waldroute, die auf über 240 Kilometern von Iserlohn bis nach Marsberg führt und dabei zu einem großen Teil quer durch den Naturpark verläuft. Neben dem Fernwanderweg im Premiumsegment sowie den Hauptwanderwegen Plackweg, Rennweg und Uplandweg, gibt es hier aber auch diverse Rundwanderwege verschiedenster Längen.
Ein besonderes Highlight ist der Klangwald am Möhnesee. Ein 3,5 Kilometer langer Rundweg führt vorbei an zehn Stationen mit interaktiven Klangkunstobjekten. Hier bringt der Wind Äolsharfen oder einen Stangenwald zum Klingen. In der Stehharfe können Sie am ganzen Körper die Tonschwingungen spüren. Kinder, die nach den akustischen Reizen des Klangwaldes noch nicht genug haben, können sich auf einem der vielen Waldspielplätze im Naturpark austoben. Auch Mountainbiker und Reiter kommen im Wald voll auf ihre Kosten.
Wie vielfältig der Arnsberger Wald ist, beweist die beliebte Bilsteinhöhle mit wunderschön anzusehenden Tropfsteinen. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Hohle Stein bei Kallenhardt. Er ist mit fast 30 Metern Höhe die größte Höhle eines Felsmassivs aus verkarstetem Massenkalk.
Im Plackwald steht auf der Plackweghöhe, der höchsten Erhebung des Naturparks, der Lörmecketurm. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen wunderbaren Panoramablick auf eins der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Der Möhneseeturm, in unmittelbarer Ufernähe, ist sogar noch höher und verschafft Ihnen einen Überblick über die Ausmaße des größten Stausees in Nordrhein-Westfalen.
Abwechslungsreiche Flora und Fauna
So abwechslungsreich die Flora des Naturparks, so reichhaltig ist auch seine Fauna. Der Arnsberger Wald birgt einen der größten Rotwildbestände der Bundesrepublik. Aber auch untypisches Wild ist hier heimisch, wie zum Beispiel die Sikahirsche und die immer mehr werdenden Wildkatzen.
Das zum Areal gehörende Naturschutzgebiet Hevearm und Hevesee ist eins der bedeutendsten Vogelschutzgebiete in Europa. Das reinste Paradies für Ornithologen. Am besten kann man die diversen Vögel von der 3,6 Kilometer langen Naturpromenade Wasser und Wald auf der Hevehalbinsel beobachten. Die Möhneauen als Teil des Naturschutzgebiets Möhnetal bieten mit ihren feuchten Auenwäldern und Überflutungswiesen einer schier unglaublichen Zahl an Kleinstlebewesen ein Zuhause.
Aufgrund der intakten, lebensreichen und vielschichtigen Landschaft wurde der Naturpark Arnsberger Wald 2012 als Qualitätsnaturpark ausgezeichnet. Ein Erholungsraum, der sein Erscheinungsbild mit den Jahreszeiten ändert und auch deshalb immer wieder neu entdeckt werden will. Und wer weiß, vielleicht haben Sie ja Glück und bekommen tief im Wald sogar eine scheue Wildsau zu sehen – das Wappentier des Naturparks.